Das Warstader Treffen im Jahre 2016
Mein Bericht vom 09.08.2016 über das Warstader Treffen 2016
Liebe Warstader Freundinnen und Freunde,
wie versprochen, hier mein Bericht von unserem
Treffen am 1. Und 2. Juli. Er ist etwas kürzer als geplant, denn bis zu
meinem Umzug nach Ebstorf (bei Uelzen) ist nicht mehr lange hin, und es
gibt noch unendlich viel zu tun.
Ich hatte zu diesem Treffen einiges vorbereitet und
war deshalb etwas enttäuscht, als 10 Minuten vor der vereinbarten Zeit
gerade einmal 5 Leutchen im Fährhaus eingetroffen waren. Doch diese
Enttäuschung legte sich schnell, als ich feststellte, dass eine ganze
Reihe von Eingeladenen auf dem Parkplatz vor dem Fährhaus bereits eine
Privatveranstaltung abhielt. Es kostete einige Mühe, sie zum Hereinkommen
zu bewegen, doch dann ging es Schlag auf Schlag, so dass wir zum Schluss
30 Teilnehmer waren – schön!
Es waren außer mir dabei (alphabetisch): Gerdi und
Manni Bartschat, Dietmar Beckmann, Christa Böhm (Sander), Ulla Brockmann
(Haack), Erna Feenstra, Heino Grantz, Ingrid Hipke (Hinsch) mit Mann, Ilse
Korff (Fach), Annelie Mühle (Lemke), Hella Neubauer (Haack), Ecki
Petzschke, Manfred Quitmann, Charlotte Röper (Hoffmann) mit Mann, Marion
Scheiba (Stecher), Lorchen Schenkenberg (Hamm), Traute Schmidt (Anderson),
Hella Steffens (Stecher), Kalli Stehrenberg mit Frau, Manni Stehrenberg,
Rosemarie Thoms (Just) mit Mann, Gerhard Will mit Frau, Erika Witt
(Behrens) und Schwester Helga, Heinz-Günter Wolf – habe ich jemanden
vergessen?
Besonders gefreut hat es mich, dass mit Helga Behrens und Ecki Petzschke
zwei ’Neue‘ dabei waren und dass Heidelore (Lorchen) Schenkenberg sogar
aus Spanien zu uns gekommen ist.
Die Begrüßung und die Bestellungen von Kaffee und
Kuchen gingen Hand in Hand, und der Geräuschpegel stieg. Dennoch gelang
es, mit etwas Geduld und gutem Zureden die ganze Crew zu einem
Foto-Shooting auf der Terrasse zu versammeln. Danach wurde erst einmal
festgestellt, wo in Warstade wir in den 50’er Jahren eigentlich gewohnt
haben. Die deutlich überwiegende Zahl wohnte auf dem Kömberg mit
Kirchplatz und der unterhalb
liegenden Pferdebahn, nur die beiden Behrens-Mädchen und Charlotte
Hoffmann gehörten zu „Alt-Warstade“ (siehe
auf der CD „WoInWarstade.pdf“).
Dann wurde ein bisschen in Warstader Erinnerungen
gekramt, und womit lässt sich das besser bewerkstelligen als mit alten
Fotos. Bilder von Kirche, Badanstalt, Kreidegrube u.a. setzten rege
Diskussionen in Gang. Besonders alte Klassenfotos waren ein
Gesprächsfundus, denn hier fanden wir die Jungen und Mädchen, die uns in
der Vergangenheit Tag für Tag begleitet haben und an denen sich alte
Geschichten entzündeten. Wie gut unser Langzeitgedächtnis noch
funktioniert, zeigte sich, als bei einem Klassenfoto aus dem Jahre 1955
(auf der CD: KlasseHeymann55.jpg) alle Mädchen und Jungen namentlich
identifiziert werden konnten .
Im Zuge der Erinnerungen kam auch die Frage hoch, was
wir denn gespielt haben in Zeiten, als es noch keine Computerspiele und
Handys gab. Wir erinnerten uns an
Probe: Ein Ball wird in 10
verschiedenen Übungen gegen die Wand geprellt und gefangen. Eigentlich ein
Mädchenspiel, das aber auch von Jungen gespielt wurde. Die 10: zehnmal mit
gefalteten Händen gegen die Wand prellen; die 9: neunmal mit übereinander
liegenden Händen mit dem Handrücken gegen die Wand; die 8: achtmal mit der
Faust prellen; die 7: siebenmal mit dem Arm (Armbeuge) prellen usw. bis
zur 1: einmal nacheinander mit Kopf, Brust und Knie gegen die Wand
prellen.
Völkerball:
Wir haben es auf dem Kirchplatz bei diesem Spiel öfter geschafft,
10 Kinder oder mehr, unterschiedlichen Alters, Mädchen und Jungen
gemischt, in 2 Parteien gegeneinander aufzubieten. Die Mannschaften wurden
immer gewählt, das Spielfeld in den Sand des Kirchplatzes gezeichnet.
Hinkepott:
Ein Hüpfspiel, deutschlandweit wohl eher als „Himmel und Hölle“
bekannt. Die Hüpffelder wurden in den Sand gemalt; als Wurfsteine wurden
möglichst flache Steine verwendet, die nicht so leicht über die
Feldbegrenzung rollen konnten.
Marmeln:
als Marmeln (Murmeln) wurden einfache
farbige Tonkugeln verwendet, die man bei Bruhns kaufen konnte.
Glasmarmeln waren eher die Ausnahme und entsprechend begehrt. Als Ziel
wurde eine flache Mulde in den möglichst ebenen, festen
Boden gescharrt, die beim Anwurf
schon erreicht werden sollte, ansonsten durch wechselseitiges Schieben der
Marmeln mit dem Zeigefinger zum Loch. Wir haben zeitweise stundenlang
gemarmelt, so dass mein Zeigefinger durch das Schieben über den Boden
immer schwärzer wurde und abends selbst durch Waschen nicht mehr ganz
sauber zu bekommen war.
Über Gräben:
das war nun eine
landschaftlich geprägte Spielform, denn wir gingen dazu in die Marsch und
wetteiferten darum, von einer Weide (die Kuhweide, nicht der Baum) zur
anderen über die vorhandenen Entwässerungsgräben zu springen. Es gab immer
großes Hallo, wenn einer den Sprung nicht schaffte und ins Wasser fiel.
Beim Zwillingsgraben, der eine stattliche Breite hatte (ca. 4-5 m), war
das allerdings einkalkuliert. Der Zwillingsgraben wurde deshalb auch gerne
ausgelassen bzw. zum Baden benutzt.
Köppen:
Kopfball als Wettkampf gegeneinander (als Einzel oder Doppel) auf
selbst eingerichtete kleine Tore - besonders gerne im Sand der Badeanstalt
gespielt.
Hockey:
im Sommer mit selbst geschnitzten Hockeystöcken auf dem Kirchplatz
oder im Winter auf dem Eis bei „Oma Tietje“.
Sport in allen Formen:
in erster Linie natürlich Fußball; auf dem Kirchplatz, am
Kriegerdenkmal oder auf dem Sportplatz an der Heide mit Bällen jeder Art
und mit unseren normalen Straßenschuhen (weil das im allgemeinen die
einzigen Schuhe waren, gab es entsprechenden Ärger zu
Hause).Aber wir warfen auch Speere aus langen Zweigen von
bestimmten Büschen, die auf dem Kirchplatz wuchsen. Wir machten Wettläufe
und Fahrradrennen um die Kirche usw. usw.
Ich könnte hier noch diverse weitere Spielformen
aufführen wie z.B. das Drachensteigen mit selbstgebauten Drachen, aber
auch andere Aktivitäten in den verschiedensten Ausprägungen (z.B. Pilze-
und Bickbeerensuchen), doch das würde zu weit führen. Ich weiß auf jeden
Fall, dass wir nie Langeweile hatten, wenn unsere Spielkameraden da waren
– es war stattdessen immer zu wenig Zeit für die Schularbeiten.
Dann wurde noch ein verblüffendes kleines Rätsel
eingestreut – ‚Gedankenlesen‘. Mit der Datei von der CD
„Gedankenlesen.xlsm“ könnt Ihr das Spiel nachspielen. Nacheinander die
einzelnen Seiten Gedanke1 bis Gedanke5 mit einer selbstgewählten
2-stelligen Zahl durchprobieren und zum Schluss die Seite „Loesung“
ansehen. Ihr braucht dazu allerdings das Excel-Programm (das zu Microsoft
Office gehört). Wer dieses Programm nicht hat, kann sich das Rätsel auch
auf
http://www.topster.de/gedankenleser/symbole.html
ansehen. Diejenigen, die kein Excel haben, können sich ganz zum Schluss
auch noch die Lösung ansehen – aber bitte erst selbst versuchen, die
Lösung zu finden!
Mit diesem kleinen Rätsel haben wir uns doch einige
Zeit beschäftigt, so dass bald Zeit für das gemeinsame Abendessen war.
Schön, dass die meisten sich noch an dem anschließenden Bingo-Spiel
beteiligten, zu dem auch kleine Preise ausgesetzt waren. Eine gute Idee
dabei von Lorchen, auch ein T-Shirt mit dem Warstader Wappen und der
Inschrift Warstader Treffen 2016 als Preis auszusetzen.
An hessischen ‚Spezialitäten‘ waren Handkäs und Grüne Soße dabei (Rezepte
auf CD); leider hatte ich den hessischen Apfelwein vergessen.
Mit dem Gewinn des letzten Preises wurde es dann auch
Zeit zum Aufbruch, und die meisten verabschiedeten sich in dem
Bewusstsein, einmal wieder ein paar nette Stunden mit alten Freunden und
Bekannten verbracht zu haben.
Am nächsten Vormittag machten sich dann 12 Unentwegte
auf nach Jork, um an einer Rundfahrt mit dem „Obsthofexpress“ durch Jork
und die Obsthöfe teilzunehmen. Die eigentlich großzügig bemessene
Anfahrtszeit von 1 ½ Stunden wurde
doch recht knapp, und Charlotte und Hans-Jürgen schafften es mit ihrem
Wohnmobil leider nicht mehr bis zur Abfahrt. Die anderen konnten sich bei
der Fahrt entspannen, den Anblick der prächtigen altländischen Höfe
genießen und bei einem Halt auf einem Hof auch den dort gebrannten
Altländer Schnaps verkosten.
Gegen Ende der Fahrt wurde dann leider das Wetter schlecht, und bei der
Rückkehrhatte sich ein heftiger Regen entwickelt, so dass Einigkeit
bestand, die Veranstaltung an Ort und Stelle zu beenden.
Wie geht es weiter?
Wir waren uns einig, dass unsere Treffen nicht immer
mit großem Aufwand betrieben werden müssen. Wer wirklich interessiert ist,
kommt auch einfach so, um die anderen wiederzusehen. Insofern reicht
grundsätzlich ein fester Termin, der allen bekannt ist und auf den sich
jeder frühzeitig eirichten kann. Ich werde in jedem Jahr per Mail an
diesen Termin erinnern. Wer auf diese Erinnerung
Wert legt, sollte mir eine Mailadresse mitteilen (sofern ich sie
nicht schon habe), an die ich diese Nachricht schicken kann.
Außerdem werde ich auf meiner Homepage (www.biallas.eu)
einen entsprechenden Hinweis ausbringen. Ein größeres Treffen wird
vielleicht in 5 Jahren wieder organisiert werden.
Ständiger Termin ist der
jeweils
letzte Samstag im Monat Juni,
um 15:00 Uhr im Fährhaus Osten!
Für das nächste Jahr ist es also Samstag, der 24. Juni 2017.
Und noch ein Hinweis in eigener Sache:
Am 15. September werde ich Bad Soden verlassen und nach Ebstorf (bei
Uelzen) umziehen.
Die neue Adresse: Koppelring 22, 29574 Ebstorf.
Jürgen